Auf den Spuren von Carl Zuckmayers „Fröhlichem Weinberg“
Carl Zuckmayer ist 1896 hier in Nackenheim geboren. Er hatte einen bewegten Lebenslauf, bis er 1977 im Wallis starb.
1925 begann im Berlin seine Karriere mit der Aufführung der von ihm stammenden Komödie „Der fröhliche Weinberg“. Darin parodierte er einen Corpsstudenten, was zu zahlreichen Skandalen führten. Dennoch war es das meistgespielte Theaterstück in den 1920er Jahren. Das Stück spielt im Herbst des Jahres 1921 in einem fiktiven rheinhessischen Winzerdorf mit Rheinblick. Auch wenn Nackenheim nicht erwähnt wird, so fühlten sich die Nackenheimer nachteilig als Provinzbürger karikiert und empörten sich über das Stück.
Heute ist das vergessen – und Carl Zuckmayer ist seit 1952 schon Ehrenbürger der Gemeinde Nackenheim.
Der Buttemännje Wanderweg
Auf dem Buttemännje Wanderweg begleitet uns Carl Zuckmayer mit Zitaten aus seinen literarischen Werken. Wir erfahren auf 20 Tafeln aber auch etwas über den Wein, die Weinlagen und die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.
Ganz ohne erklärende Tafeln kommt die herrliche Aussicht aus. Auf dem Hinweg haben wir immer den Rhein und seine Altarme im Blick. Auf dem Rückweg dann das hügelige Hinterland.
Der 360 Grad Rundumblick ermöglicht uns Fernaussichten bis zum Taunus, zur Bergstraße, zur Pfalz und auf die Skyline Frankfurts.
Das Buttemännje
Was ist eigentlich ein Buttemännje.
Ein Buttemännje oder Buttenträger ist Mann, der auf seinem Rücken eine „Butt“ trägt. Die Butt ist eine Kiepe, mit der die geernteten Trauben aus dem Wingert herausgetragen werden. So zumindest noch an Steilhängen und auch als ich vor gut 40 Jahren im Weinberg mithalf, Trauben zu ernten. Die Trauben schnitten wir ab in Eimern, die wir mittrugen. Der Buttenträger kam dann in regelmäßigen Abständen vorbei und wir beförderten unseren Eimerinhalt in die Butt, die der Buttenträger zum Traktoranhänger brachte. Auf dem Anhänger wurden die Trauben schon mal zusammengetrampelt und dann ging es ab zum Weingut. Heute ist natürlich Vieles modernisiert.
Das Buttemännje in Nackenheim hat heute die Aufgabe uns den Weg zu zeigen. In Beton gegossen kann man ihn nicht übersehen. Der Entwurf dafür stammt von dem Architekt Wilhelm Christoph Heckelsmüller. Er hat auch die Texte verfasst und mit passenden Zitaten von Carl Zuckmayer versehen.
Der Wegverlauf
Die rund 6 Kilometer beginnen in der Carl-Zuckmayer-Straße zwischen den Hausnummern 14 und 16. Vor dem Einstieg in den Weg könnte auch mal ein Auto parken und man verpasst das Hinweisschild – deshalb ein bisschen aufpassen. Hat man den Einstieg geschafft, ist ein Verlaufen quasi nicht mehr möglich.
Am Ende
Zum Ende des Weges gibt es eine wundervolle Einkehrmöglichkeit mit einem schönen Blick auf Nackenheim, der Weingarten Forum Vinum des Weingutes Dr. Marbé-Sans. Ansonsten findet man aber auch weitere Einkehrmöglichkeiten im Ort.
Varianten
Abkürzungen gibt es genügend, wenn man einfach einen rechtsabbiegenden Querweg nimmt.
Verlängern kann man den Weg auch ganz einfach, indem man weiter auf dem RheinTerrassenWeg läuft. So kommt man bis Nierstein oder Oppenheim. Zurück kann man auch mit dem Zug fahren. Es gibt jedoch so viele Wege, dass man auch immer wieder ohne Probleme zurück nach Nackenheim laufen kann.
Anreise
Mit dem Auto: es gibt Parkmöglichkeiten im Ort oder auf dem Wanderparkplatz (zeitlich unbegrenzt) in der Weinbergstraße.
Mit dem Zug: Bahnhof Nackenheim: https://www.bahnhof.de/nackenheim
Weitere Infos in den Bildunterschriften (Bilder anklicken)
und hier die direkten links, die ich in den Bildunterschriften genannt habe:
Spritzbrühe: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343840
Mistkaut: https://www.nackenheim.de/og_nackenheim/Tourismus/Alte%20Mistkaut/
Außerdem zu Nackenheim: