Pfarrer-Christ-Rundweg bei Kronberg


Auch ein erlebnisreicher Weg für Kinder


Heute geht es auf einen gemütlichen kurzen Rundweg, der dennoch viel Zeit in Anspruch nimmt, wenn man sich den vielen interessanten Stationen widmet. Und obwohl eher kurz, erlebt man doch viele besondere Naturerlebnisse.

 

Der Namensgeber des Weges ist Pfarrer Johann Ludwig Christ (1739-1813), berühmt für seine Obstbaukultur. Neben Theologie hatte er auch Naturwissenschaften studiert und war Naturforscher und Schriftsteller.

 

Als einer der bedeutendsten frühen Pomologen war er in Kronberg aktiv. Seine Arbeiten über den Anbau waren einerseits so fachkundig, dass sie lange als Standardwerke galten. Es war Christ aber auch immer wichtig, dass jeder seine Schriften verstand und umsetzen konnte. So erfand er zum Beispiel einen Dörrofen, sodass die Kronberger getrockneter Mirabellen bis nach Holland exportieren konnten. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Kronberg durch Pfarrer Christ zum führenden Obstbauzentrum angewachsen.

 


Der Wegverlauf

Du solltest den Weg am Parkplatz "Laufpark Taunus" oder an der Bushaltestelle Kronthal beginnen - und nicht wie im Online-Wanderführer ab Schafhof. Denn hier gibt es entgegen des Plans des Naturparks Taunus keine öffentlichen Parkplätze.

 

Am Anfang teilen sich Wanderer und Radfahrer einen Weg, der entlang des berühmten Schafhofes führt. Wer kennt nicht Liselott Linsenhoff, die 1972 bei den Olympischen Spielen in München als erste Frau eine Einzel-Goldmedaille im Dressurreiten gewann? Sie baute den Schafhof zu einem Zentrum des Dressursports aus. Heute wird der Hof u.a. von Ann Kathrin Linsenhoff - ebenfalls Olympiasiegerin 1988 - geführt. Zu besonderen Anlässen öffnet der Schafhof seine Tore für interessierte Besucher - normalerweise kann man nur daran vorbeilaufen und einen Blick in das idyllische Gelände werfen.


Pfarrer Christ Obstwiese

Von der L 3015 biegt man nun links ab auf den Geiersbergweg. Sofort auf der rechten Seite breitet sich die herrliche Obstwiese mit alten und neuen Obstbäumen, Totholzbäumen und vielen interessanten Erklärtafeln aus. Hier kannst du kreuz und quer die Wiese erkunden.


Der Wildobstpfad

Nach ausgiebigem Erkunden geht es am Gelände des Schafhofes entlang des  Wildobstpfades. Sehr idyllisch hat man hier weite Blicke, aber wird immer wieder auf nahe Bäume und Sträucher aufmerksam gemacht. Eine Bank lädt zum Rasten ein.

 

Man schaut auf die Weiden des Schafhofes - und auch wenn ich nicht total verrückt nach Pferden bin, hat es durchaus etwas sehr friedliches, die Pferde auf der Weide zu beobachten. Besonders natürlich für mich heute, da einige Pferde mit ihren Fohlen auf der Wiese stehen, wobei die "Kinder" auf der Wiese nah bei ihren Müttern liegen. Diesen Anblick koste ich einen Moment aus.

 

Am Ende des Weges überquere ich eine kleine Brücke - gegen die Empfehlung nicht darüberzugehen. Aber sie sieht nicht gefährlich aus - und alle gehen über die Brücke ?

 

Es geht einen kurzen Anstieg nach oben - vorbei an alten Edelkastanienbäumen. Dazwischen hat sich auch eine prächtige Rosskastanie geschmuggelt.


Erlebnisobstwiese

Oben angekommen erreicht man auf der rechten Seite die „Erlebnisobstwiese“ - und damit gewiss einen Höhepunkt, wenn Kinder dabei sind. Gepflegt wird sie vom Obst- und Gartenbauverein Kronberg. Richtig gut gemacht gibt es hier viel Naturwissen zum Anfassen. Es ist an Klein und Groß gedacht. Ich habe einige Dinge erfahren, die ich so nicht wusste. In den alten, knorrigen Bäumen finden Spechte und Hornissen ein neues Zuhause. Und man weiß anschließend, was es mit dem Drohnensammelplatz (nein nicht diese elektronischen Dinger ...) auf sich hat.

 

Den schönen Blick auf die Kronberger Altstadt hat man besonders von der Ruhebank aus.

 

Diese Erlebniswiese ist wirklich ein toller Ort - nicht nur für Kinder. Und ich werde ihn sicher wieder einmal in einer anderen Jahreszeit aufsuchen.


Hinab ins Kronthal

Von der Erlebnisobstwiese geht es den Weg "Im Kronthal" nach unten - Achtung hier nicht den Abzweig nach rechts ins Kronthal und zum Quellenpark verpassen. Dieser ist eine historische Gartenanlage mit teilweise sehr altem Baumbestand. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in dem kleinen Tal erstmals ein Sauerbrunnen (kohlensäurehaltiges Mineralwasser) urkundlich erwähnt. 

 

Der Kronberger Amtsarzt Ferdinand Küster entdeckte 1818 die Heilwirkung der Wasser aus den verschiedenen Quellen - und so begann die wirtschaftliche Nutzung des Kronthales. Kronthaler Wasser wurde bis nach England, Amerika und Indien verkauft. Küster ließ die ersten Quellen einfassen und kleinere Kureinrichtungen aufbauen. Um 1840 erlebte das Kronthal seine Blütezeit. Seit 1872 wurde das Wasser nur noch vermarktet, Gebäude und Anlagen der ehemaligen Kurstätten verfielen - ein dauerhafter Kurbetrieb hatte sich nicht gelohnt. Die gärtnerischen Grundstrukturen des Kurparks, angelegt im Stil des Englischen Landschaftsgartens sind zum Glück bis heute erhalten.

 

Der Abfüllbetrieb im Kronthal wurde 2005 eingestellt. Heute kann man Mineralwasser noch an zwei Quellen selber schöpfen. Ich habe es probiert - und es schmeckt gar nicht so schlecht . . . 


Zum Ausgangspunkt und der Weg auf Komoot

Nachdem man die Füße noch ins Wasser gesteckt geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Hier findest du den Wegverlauf auf Komoot:


Ausgangspunkt:

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